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Leben in der virtuellen Metawelt 

by admin

Die digitale Identität ist das zentrale Element des Metaverse. Es wird in seiner Gesamtheit unseren Umgang mit Internet und virtueller Realität umkrempeln.

Leben Web 1.0, Web 2.0, digital, virtuell. Und jetzt Metaverse – der neue Trend jenseits des uns bekannten und ver­trauten Internets, womöglich eine neue ökonomische Realität? Fakt ist: Der Begriff ist bereits 30 Jahre alt und entstammt einem US-amerikanischen Science-Fiction-Roman, einer Dystopie, in der die Protagonisten in ein Metaversum entfliehen. Die virtuelle Realität nicht nur als Basis für Kommunikation und Austausch, sondern als echtes Erleben des Internets. Wobei die Zuschrei­bung echt in diesem Zusammenhang möglicherweise ei­nen Widerspruch in sich darstellt, möglicherweise aber auch das beschreibt, was uns in Zukunft erwartet.

Von der Fiktion zur digitalen Realität

Denn das Metaverse als Ganzes existiert noch gar nicht. Bislang lernen wir nur einzelne dreidimensiona­le Erlebniswelten kennen, die künftig Bestandteil des Metaverse in seiner Gesamtheit sein könnten. Seit den 1990er-Jahren versuchen Computerfachleute, aber auch Unternehmen, eine digitale Welt zu entwickeln, wie sie in dem Buch beschrieben wurde. Angefangen bei Spielwelten in der erweiterten Realität, die mit haptischen Hilfsmitteln – etwa einer Brille für die Virtual Reality (VR) oder einem Hand­schuh – erfahrbar werden. Denken Sie an Computer- und Rol­lenspiele wie Second Life oder Fortnite. Auf derartigen Plattfor­men finden inzwischen auch Konzerte und sogar Filmpremieren statt. Man kann live und in 3-D der Musik zuhören oder den neu­esten Film ansehen, ohne dass man vor Ort sein muss. Die Anbie­terinnen und Anbieter erreichen bereits Zuschauerzahlen in Milli­onenhöhe. Die nächsten Schritte könnten Treffen mit Freun­den oder Kollegen sein, die über die ganze Welt verteilt sind. Oder Tätigkeiten des alltäglichen Lebens: Hier hat auch die Corona-Pandemie gezeigt, dass virtuell ab und zu durchaus ausreichend ist. Künftig könnten der reale Besuch beim Arzt oder das Einkaufen im Supermarkt durch das Treffen im Metaverse ersetzt werden. Noch hat jeder Nutzer einen digi­talen Avatar, mit dem er sich in dieser digitalen Welt bewegt. Diese Zeichentrickfiguren sollen in Zukunft optisch aber ech­ten Menschen gleichen. Zudem könnten zahlreiche andere Anwendungen – etwa Messenger- oder Streaming-Dienste – in das Metaverse eingebunden werden.

Metaverse als Megatrend

Jetzt fragen Sie sich, ob das nicht vielleicht doch Zu­kunftsmusik ist. Oder ob das überhaupt für uns und unseren Berufsstand eine Rolle spielen könn­te. Beide Fragen würde ich bejahen. Sicherlich ist Metaverse ein Megatrend, der möglicher­weise weitere Jahrzehnte Entwicklung und Ak­zeptanz benötigt, um zur Selbstverständlich­keit zu werden. Dazu gehören auch die tech­nischen Voraussetzungen, beispielsweise hochleistungsfähige Rechner sowie ver­stärkt selbstlernende Software und natür­lich entsprechende Internetbandbreite, die zur Verfügung stehen müssen. Die grundlegenden Technologien sind je­doch bereits heute vorhanden – allen voran die Blockchain. Der Finanzdienst Bloom­berg Intelligence prognostiziert, dass das Geschäft im und mit Metaverse bereits im Jahr 2024 800 Milliarden US-Dollar umfassen soll. Und in der Tat hat der neue Trend Meta­versum das Potenzial, nicht nur Freizeit, Han­del und Geldanlage, sondern auch beispielswei­se die Arbeitswelt zu verändern.

Der Avatar im Besprechungsraum

Die großen Technologie-Unternehmen investieren dafür bereits jetzt riesige Summen. So will Microsoft eine virtuelle Welt für das Arbeitsleben erschaffen und Meetings in den virtuellen Raum verlagern. Kolle­gen treffen als Avatare dann andere in digitalen Konferenz­räumen und besprechen sich dort. Schon bis zum Ende des Jahres sollen VR-Brillen in die Anwendung Microsoft Teams integriert werden. Andere Konzerne gehen noch weiter, so wie das Unternehmen Nvidia, das Omniverse entwickelt – eine Hard- und Software-Plattform, mit der reale Objekte vir­tualisiert werden. Facebook hat sich bereits in Meta umbe­nannt und sich zum Ziel gesetzt, ein allumfassendes Metaverse zu schaffen, das sämtliche Bereiche des Lebens integ­riert. Darüber hinaus starten verschiedene Händler Projekte, um virtuelle Restaurants oder Supermärkte zu etablieren. Marken werden für das Metaverse geschützt, virtuelle Grund­stücke gekauft. Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pri­cewaterhouseCoopers erwarb vor Kurzem ein Grundstück auf der Plattform The Sandbox, ebenso Adidas. Langfristig sind also neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten denk­bar, die nicht nur für Unternehmen und Mandanten relevant sind, sondern damit auch für die Steuerberatungskanzleien. Es lässt sich schon jetzt sagen, dass durch den Trend Meta­verse der Tech-Sektor insgesamt gewinnt. Als Technologie­treiber verfolgt auch DATEV diesen Trend mit Interesse, ob­wohl die Steuerberatungskanzlei in der virtuellen Welt sicher noch viele Jahre von der realen Umsetzung entfernt ist. Die begehbare Version des Internets ist jedoch womöglich näher, als wir denken – und damit ein dezentrales Metaverse, das von niemandem kontrolliert wird. Und hier könnte ein Haken verborgen liegen, der auch als zentraler Kritikpunkt geäußert wird. Denn mit dem Metaverse gehen wir möglicherweise den entscheidenden Schritt, Daten zugunsten der großen Plattformen zu monetarisieren. Bei aller Begeisterung für das virtuelle Erlebnis der Zukunft sollten wir daher nicht vergessen, wer das Internet von mor­gen besitzt und kontrolliert. Nur wenn wir diesen essenziel­len Punkt klären, kann sich das Metaverse von einer Spiel­wiese der Technologie zu einem vertrauensvoll genutzten Medium entwickeln – auch für uns.

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