Gehen wir künftig an Konzerte im Metaverse? Eines steht: Unity will das Musik-Metaverse: Das grösste EDM-Festival der Welt und viele Konzerte sollen auch in Virtual Reality stattfinden. In der Schweiz gab vor kurzem der Zürcher Rapper Didi das Schweizer Debut.
Vor der Pandemie lockte der Electric Daisy Carnival (EDC) jährlich bis zu 525.000 Besucher nach Las Vegas. Veranstalter Insomniac Events arbeitet mittlerweile auch an virtuellen Versionen des Festivals sowie zahlreicher Konzerte. Dabei ist der Einsatz von Virtual Reality, Augmented Reality sowie weiteren immersiven Techniken geplant.
Kooperationspartner ist Unity Technologies. Die Events sollen dabei immersiv und interaktiv werden. Als das Virus die Veranstaltungs-Branche ins Chaos stürzte, hätten sich die Gespräche rapide beschleunigt, sagt der ehemalige Xbox-Chef und jetzige Senior Vice President of Sports and Live Entertainment bei Unity, Peter Moore im Gespräch mit VentureBeat. Er nennt das neue Event-Projekt ein Metaverse, das sich komplett um die Musik dreht.
Alte Konkurrenz und neue Zielgruppen
Vielleicht kann sich das Unternehmen so neue Zielgruppen erschliessen, denen ein Besuch realer Festival-Highlights bislang nicht möglich war. Wochenendtickets für das diesjährige EDC in Las Vegas kosten etwa mindestens 359 Dollar.
Konkurrent Wave gab schon im Januar 2021 seine VR-Ambitionen auf, noch bevor der Dienst aus den USA nach Europa kommen konnte. Nachdem sich die Markterwartungen nicht erfüllt hatten, investierte das Start-up vermehrt in Live-Streams virtueller Konzerte – ohne VR-Brille und Interaktivität.
Unity ist übrigens schon jetzt die Basis eines „Musik-Metaverse“: Die erfolgreiche Social-App VR Chat baut auf der Unity Engine auf, und auch darin finden regelmässig Live-Shows sowie DJ-Sets statt.
Zürcher als erster Künstler im Metaverse
Die Digitalagentur Software Brauerei AG organisiert bereits seit einigen Wochen Konzerte im Metaverse. In Zusammenarbeit mit Sony Music Switzerland gab es auch den ersten Auftritt eines Schweizer Künstlers. Die Rede ist vom Zürcher Rapper Didi.
Florian Müller, Mitgründer der Agentur, ist gespannt, ob die Schweiz bereit ist, für ein Metaverse-Konzert: «Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass die Schweiz gegenüber Digitalisierung sehr affin ist. Eigentlich gehe ich davon aus, dass sie ready ist für ein Metaverse-Konzert. Ich denke aber, dass es auch eine Frage der Zielgruppe ist.»
Die Zielgruppe für das neue Konzept seien vor allem junge Leute, so Müller weiter. Auf die Frage, was denn nun der Unterschied sei zwischen einem Metaverse-Konzert und einem Konzert via Youtube-Livestream, antwortet er: «Die Interkation. Ich habe meinen Avatar, mit dem ich klatschen, jubeln und tanzen kann. Der Künstler, der gerade performt, sieht, was im Raum passiert und kann darauf reagieren. So entsteht eine Interaktion, die es bei einem normalen Stream nicht gibt. Das gibt eine ganz andere Experience.»
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