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Metaverse: Arbeiten wir bald alle in virtuellen Welten?

by admin

Wie genau ein Metaverse aussehen wird, weiß noch niemand. Facebook, Sony & Co. arbeiten allerdings schon daran – und wir vielleicht in naher Zukunft darin?

Könnte das Metaverse unser Arbeitsort der Zukunft sein?

Wussten Sie, dass Travis Scott im April 2020 ein Livekonzert vor 12,3 Millionen Zuschauern spielte? Und das, während die erste Coronawelle über der Welt zusammenschlug. Zur Ehrenrettung des US-Rappers muss erwähnt werden, dass der Auftritt im Videospiel “Fortnite” stattfand, zu dem Viren und unangenehme Aerosole keinen Zutritt hatten. (Auch interessant: Künstliche Intelligenz: Warum Maschinen lernen müssen zu zweifeln)

“Im Metaverse soll man alles tun können, was man in der Realität auch tun kann – vielleicht sogar ein bisschen mehr”

Was man als freundliche Geste für Lockdown-gefrustete Fans werten könnte, sieht so mancher als Vorboten des Metaverse. Des was? Die Frage ist berechtigt, denn selbst Metaverse-Gläubige wissen nicht so recht, wie es genau aussehen wird. Man kann es sich am ehesten wie eine virtuelle Welt oder viele virtuelle Welten, die nahtlos mit- einander verbunden sind, vorstellen. In dieser zweiten Realität sollen wir nicht nur wie in „Fortnite“ als, sagen wir, Marvel-Held gegen einen Widersacher, der sich als Batman verkleidet hat, kämpfen oder Hip-Hop-Konzerte besuchen, sondern auch Museen, Sehenswürdigkeiten und Vergnügungsparks besichtigen können; man soll dort arbeiten, Produkte herstellen und verkaufen können. Im Prinzip soll man dort alles können, was man in der Realität auch tun kann – vielleicht sogar ein bisschen mehr.

“Facebook, Sony, Microsoft, Apple und Epic Games investieren derzeit Milliarden in die Entwicklung universeller 3D-Welten”

Wie so viele Ideen, von denen Tech-Tycoons nachts träumen, entspringt das Konzept des Metaverse einem Science- Fiction-Roman aus den 1990ern: „Snow Crash“ des Autors Neal Stephenson. Man munkelt, das Buch sei im Silicon Valley ungefähr so beliebt wie die Heilige Schrift im Bible Belt. (Lesenswert: Automatisierung menschlicher Arbeit: Warum Technologie uns auch diesmal nicht den Job wegnehmen wird)

Natürlich könnte man das alles als die Hirngespinste von Milliardären abtun, die mehr Geld als Verstand haben. Das würde aber verkennen, wie ernsthaft die Idee mitunter verfolgt wird: Facebook, Sony, Microsoft, Apple und Epic Games, die das Spiel „Fortnite“ entwickelt haben, investieren derzeit Milliarden in die Entwicklung universeller 3D-Welten.

Roblox und Decentraland geben einen Vorgeschmack auf das Metaverse

Einige Welten, die uns einen Vorgeschmack auf das Metaverse geben, existieren bereits: Decentraland gibt die eigene Kryptowährung MANA aus, Bewohner können sich dort eine Welt ganz nach ihrer Vorstellung erschaffen – vorausgesetzt, sie haben das nötige Kleingeld. Für Grundstücke in Decentraland muss man MANA im Gegenwert von mehreren Hunderttausend Dollar hinblättern. Das Auktionshaus Sotheby’s unterhält dort eine Kunstgalerie, und man kann im örtlichen Casino sein Glück versuchen. Dort arbeiten übrigens echte Croupiers für echtes Geld – als Avatare, die in MANA bezahlt werden. (Lesenswert: Vara: Wie Jonas Muff den Zugang zu Gesundheitsversorgung fairer und globaler machen will)

“Gosh, ich muss aufpassen, dass ich hier nicht aus dem Fenster springe”

Roblox ist eine Plattform, auf der Nutzer eigene Welten und Computerspiele erschaffen können. Umsatz macht die Firma vor allem damit, dass Spieler sich virtuelle Gegenstände für ihre Abenteuer kaufen. Dass die Roblox-Welt auch als Arbeitsplatz taugen könnte, zeigt die Chefetage des Unternehmens, die ihre Business-Meetings während der Pandemie auf der Plattform abhielt. Der „New York Times“ verriet Craig Donato, CBO von Roblox, dass er sich zurück im echten Büro ständig daran habe erinnern müssen, dass er sich dort nicht mehr verhalten könne wie sein Roblox-Charakter. „Ich dachte: ‚Gosh, ich muss aufpassen, dass ich hier nicht aus dem Fenster springe.‘“

Quelle:

Foto: Getty Images Wie wird sich die Arbeitswelt durch künstliche Intelligenz verändern?

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